Brand und Flut fordern die Feuerwehren
Wolkenbruch setzte am Dienstag Bischofsmais unter Wasser – Blitz ließ Carport niederbrennen
Bischofsmais. Ein gewaltiges Unwetter hat am Dienstagabend die Gemeinde Bischofsmais heimgesucht. Ab 20 Uhr liefen zahlreiche Hilferufe bei der integrierten Leitstelle ein. Überschwemmte Keller wurden sowohl aus dem Ortszentrum als auch aus Ritzmais, Birkenthal, Wolfersbach und Wastlsäge gemeldet. Im Bereich Wastlsäge war zeitweise die Straße Bischofsmais-Habischried überspült, hier bedeckten Schlamm und Äste die Fahrbahn.
Gegen 20.15 Uhr schlug in Kaltenbrunn bei Birkenthal ein Blitz in einen Carport, der aus Holz bestand, ein. Der Doppel-Carport sowie ein darin abgestelltes Auto brannten in der Folge komplett aus, wie die Polizei berichtet. Glücklicherweise war der Carport rund 20 Meter vom Wohnhaus entfernt, so dass die Flammen nicht auf das Haus übergreifen konnten. Der Brand wurde durch die alarmierten Feuerwehren gelöscht. Der Gesamtschaden beläuft sich auf geschätzte 25000 Euro. Personen kamen nicht zu Schaden. Bis gegen 3 Uhr früh waren die Feuerwehrleute im Dauereinsatz, um Keller auszupumpen, umgestürzte Bäume und heruntergefallene Äste zu verräumen und Schotter von Fahrbahnen zu kehren. Diverse Gefahrenstellen galt es abzusichern, wo beispielsweise Brückengeländer von den Wassermassen umgerissen worden waren. Im Einsatz waren die drei Gemeindefeuerwehren Bischofsmais, Hochdorf und Habischried, dazu die FFW Oberneumais, Kirchberg, Zell und Regen, dazu Kreisbrandmeister Alois Wiederer. Kreisbrandrat Hermann Keilhofer bezeichnet die Wetterlage vom Dienstagabend als typisch für diesen Frühsommer: Eine Gewitterzelle, nicht übermäßig ausgedehnt, steht unverrückbar an einem Ort und lässt dort gewaltige Wassermassen fallen. Am Dienstagabend stand diese Zelle für rund eine Stunde im Bereich Hermannsried - Oberbreitenau. Deshalb brachte vor allem der Hermannsbach solche enormen Wassermassen, die sich im Ortskern den Weg über die Fahrbahnen suchten. Stark beschädigt wurde die Straße von Bischofsmais in Richtung Ritzmais im Bereich der Bach-Brücke am Sägewerk. Keilhofer sah dort am Dienstagabend mit eigenen Augen die Gewalt des Wassers: "Da hat’s quadratmeterweise den Asphalt abgehoben, große Findlinge sind herumgekugelt." In Wolfersbach rissen die Wassermassen einen Öltank mit sich. Unter den vielen Gebäuden mit Wassereinbruch im Keller war auch das Rathaus, wo auch Akten nass wurden. Den ganzen Mittwoch über liefen dann die Aufräumarbeiten. Die Gemeindefeuerwehren packten ebenso an wie der Bauhof und diverse Landwirte und Unternehmen. Ein halbes Dutzend Bagger war im Einsatz.
Text: PNP
Fotos: FF Kirchberg
