Großübung im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche 28. September 2019
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Wenn Retter Großes leisten
Feuerwehr probte den Ernstfall im Gewerbegebiet Kirchberg – 220 Feuerwehrler aus 16 Wehren im Einsatz
Es war 17.55 Uhr am frühen Samstagabend, als die Brandmeldeanlage der Firma Mesutronic Gerätebau im Kirchberger Gewerbegebiet Alarm schlug: Bereits während der Anfahrt der örtlichen Feuerwehr wurde das Einsatzstichwort auf "Brand B4 Industrie" erhöht. Als die Kirchberger als erste Wehr im Gewerbegebiet eintraf, drang schwarzer Rauch aus dem Gebäude. "Bereits auf der Anfahrt konnten wir die Rauchentwicklung und einen Flammenschein erkennen", erzählt Kirchbergs 1. Kommandant Tobias Ertl. So stellte man sich zumindest den Ernstfall vor, denn an diesem Tag war alles nur eine Übung. Im Rahmen der Aktionswoche der Feuerwehrenin Bayern wurde diese groß angelegte Einsatzübung in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst abgehalten. "Wir simulieren heute einen Brand in einer 4000 Quadratmeter großen Produktionshalle mit 20 Verletzten", erzählt Tobias Ertl, 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg und Gesamteinsatzleiter vor der Übung. Dort angekommen brannte es in der Schweißerei, die noch dazu am hinteren Ende der großen Produktionshalle liegt. Die ganze Halle war dabei komplett mittels Nebelmaschinen verraucht, um den Einsatz so realistisch wie möglich zu gestalten. Als Brandursache mutmaßte man eine Explosion in einer der Schweißkabinen. Nach einer Schweißgasexplosion befanden sich in unmittelbarer Nähe drei Schwerverletzte, died vom Schminkteam des BRK geschminkt worden waren. Täuschend echt wurden die Verletzten präpariert, hatten zerrissene Shirts, Brandblasen und weitere Verletzungen. Insgesamt waren es in der Produktionshalle 19 Verletzte, vom Schock bis zur Rauchgasvergiftung reichte die Palette. Zehn Atemschutztrupps wurden in das verrauchte Gebäude geschickt, die die 19 Verletzten aus dem Gebäude retteten. "Bei der Brandbekämpfung haben wir besonders darauf geachtet, einen Brandüberschlag auf die anderen Produktionshallen und den Verwaltungstrakt zu verhindern, was uns erfolgreich gelungen ist", berichtet Ertl. Auch alle Verletzten konnten durch die Atemschutzträger gerettet werden und wurden vom BRK in einem extra aufgestellten Zelt versorgt. Ab Alarmierungszeitpunkt waren in rund 40 Minuten alle Personen aus der verrauchten Halle gerettet. Die 16 Wehren waren dabei mit rund 220 Einsatzkräften vor Ort, vom Rettungsdienst waren 30 Leute im Einsatz. Dabei wurden sieben B-Leitungen zur Brandstelle verlegt, die eine Gesamtlänge von rund 2000 Metern hatten. Gegen 20.30 Uhr konnten die Feuerwehrler dann wieder ins Gerätehaus einziehen. Nach Abschluss der Übung fand bei der Firma Mesutronic noch eine Nachbesprechung statt: "Mit dem Ablauf können wir zufrieden sein", sagt der Kirchberger Kommandant. "Auf die Menge an Wehren, die hier waren und was alles zu koordinieren war, war das eine erfolgreiche Übung". Bei der Nachbesprechung waren unter anderem Bürgermeister Alois Wenig, Günther Aulinger vom BRK-Kreisverband, Kreisbrandmeister Alois Wiederer, Kreisbrandmeister Robert König, Kreisbrandmeister Thomas Märcz, Kreibrandmeister Hans Richter und Kreisbrandmeister Thomas Penzkofer dabei. Auch Mesutronic-Geschäftsführer Karl-Heinz Dürrmeier war bei der Besprechung, wie auch bei der Übung vor Ort. Im Einsatz waren die Wehren aus Kirchberg, Mitterbichl, Raindorf, Zell, Untermitterdorf, Kirchdorf, Abtschlag, Schlag, Ellerbach, Kasberg, Weißenstein, Regen, Zwiesel, Bischofsmais, Hochdorf, Habischried sowie die UG-ÖEL aus Viechtach.
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