Großbrand einer Fertigungshalle / Pointenstraße, Metten - Regen - Freiwillige Feuerwehr Kirchberg i. Wald | Bayerischer Wald

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Großbrand einer Fertigungshalle / Pointenstraße, Metten - Regen


Innerhalb eines halben Jahres: Der zweite Großbrand bei Holz Schiller

Lagerhalle mit Fensterkanteln brennt nieder - Schadenshöhe rund 1,5 Millionen Euro - 18-Stunden-Einsatz

Regen. Als in der Nacht auf Donnerstag um 1.38 Uhr der Alarm einging, konnten einige Feuerwehrler nicht glauben, was sie da hörten, dachten an eine Alarmübung. Aber Kreisbrandmeister Robert König sprach es deutlich ins Funkgerät: „Keine Übung, keine Übung!“ Gemeldet war ein Großbrand bei Holz Schiller im Regener Gewerbegebiet Metten. Sechs Monate nach dem verheerenden Feuer in der Leimholzproduktion (rund 20 Millionen Euro Sachschaden) brannte es schon wieder. Eine Halle, in der Fensterkantel und Elemente für Türen gelagert wurden, ist ein Raub der Flammen geworden. Und gestern Nachmittag der nächste Alarm: Aus dem Spänebunker und aus der Späneabsauganlage quoll dichter Rauch. Vermutlich hatten sich Glutpartikel vom nächtlichen Brand in der Anlage gehalten, waren nach mehreren Stunden in Flammen aufgegangen. Innerhalb kürzester Zeit konnte dieser Brand wieder gelöscht werden, der Bunker wurde vollständig ausgeräumt. 14 Stunden vorher: Glutrot leuchtet der Himmel über dem Gewerbegebiet, als die Feuerwehren nachts aus allen Richtungen zum Brandort rasen. 31 Wehren sind alarmiert worden, an die 350 Feuerwehrleute im Einsatz. Blitzschnell werden fünf Schlauchleitungen zum Regen aufgebaut, währenddessen mit Hilfe der Tanklöschfahrzeuge schon das Feuer bekämpft wird. Zum zweiten Mal hat der Regener Feuerwehrkommandant Roland König einen Einsatz bei Holz Schiller zu leiten. Nach knapp einer Stunde Löscharbeiten können er und seine Mitstreiter aufatmen. Das Übergreifen des Feuers auf andere Hallen und Gebäude konnte verhindert werden. Mit der ihm eigenen Umsicht koordinierte Kreisbrandrat Hermann Keilhofer die Löscharbeiten, unterstützt von mehreren Mitgliedern der Kreisbrandinspektion, an der Spitze Kreisbrandinspektor Hermann Pledl. „Gott sei Dank ist im Werk gearbeitet worden und es waren Leute da, die sofort helfen konnten“, sagt Geschäftsführer Heinrich Schiller. Ein Arbeiter hatte den Schein des Feuers entdeckt, als er mit dem Gabelstapler in Richtung der brennenden Halle gefahren ist. Er alarmierte sofort die Feuerwehr, war aber nicht der erste Anrufer. Ein Anlieger hatte den Brand schon gemeldet. Bis die ersten Wehren vor Ort waren, räumten die Schiller-Mitarbeiter die Bretterstapel von der Halle weg, kühlten von innen und außen die Produktionshalle, die nur wenige Meter von der Lagerhalle entfernt liegt. Das Feuer drohte überzuspringen und den Spänebunker auf dem Dach der Produktionshalle zu erfassen. Die Zwieseler Feuerwehr legte einen Schaumteppich auf das gefährdete Gebäude und konnte es so retten. Ein zweiter kritischer Punkt war die angrenzende Halle. Sie ist zwar durch eine Brandmauer geschützt, aber das Feuer entwickelte eine so große Hitze, dass es das Dach der Halle und Teile des Dachstuhls trotz der Brandmauer schon versengt hatte. Auch diese Halle konnte gehalten werden, „aber es war knapp“, sagt Kreisbrandmeister Robert König. Rund 5000 Liter Wasser pro Minute wurde von den Wehrmännern in die Flammen gespritzt. Aber auch gestern Vormittag loderten immer wieder Glutnester auf, die Feuerwehren aus dem Stadtbereich waren bis in den Nachmittag mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Und wie brandgefährlich ein Sägewerksbetrieb ist, zeigte sich wenige Minuten, nachdem die Feuerwehr gestern Nachmittag abgerückt war. Kurz darauf flammte das Feuer in der Absauganlage wieder auf. Zur Brandursache konnte die Polizei gestern noch keine Angaben machen, ermittelt wird in alle Richtungen. Das heißt, dass auch Brandstiftung nicht ausgeschlossen wird. Heute kommt ein Sachverständiger des Landeskriminalamts. Im Einsatz waren die Feuerwehren Regen, Oberneumais, March, Bärndorf, Weißenstein, Schweinhütt, Triefenried, Sohl, Arnetsried, Ruhmannsfelden, Teisnach, Drachselsried, Bodenmais, Zwiesel, Rinchnach, Bischofsmais, Hochdorf, Kirchdorf, Kirchberg, Langdorf, Brandten, Habischried, Linden, Böbrach, Viechtach, Zell, Patersdorf, Kirchaitnach, Schlag, Mitterbichl, Untermitterdorf und Ellerbach. Ebenfalls vor Ort war der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes.

Text: PNP
Fotos: KFV Regen




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